Nach dem Schicksalsschlag: Wie sich IAF-Star Tan Caglar aus der Dunkelheit zurückkämpfte

Er ist witzig, erfolgreich und ein echter Publikumsliebling in der Serie „In aller Freundschaft“ – doch was viele nicht wissen: Tan Caglar hat hinter den Kulissen einen tiefgreifenden Kampf gegen sich selbst geführt. Spina bifida, ein angeborener „offener Rücken“, prägte sein ganzes Leben. Doch erst mit 25 Jahren kam der dramatische Wendepunkt: Der Rollstuhl wurde zu seinem ständigen Begleiter – und Caglar stürzte in eine schwere Depression.

Ein Planet namens Rollstuhl

In der Talkshow „Kölner Treff“ schilderte der heute 44-Jährige erstmals öffentlich die emotionalen Abgründe jener Zeit. „Der Begriff Rollstuhl war wie ein Planet, der immer um mich herumkreiste“, erinnert sich Tan Caglar. Als Kind spürte er bereits die körperlichen Einschränkungen, aber erst im jungen Erwachsenenalter wurde die Diagnose zur Realität: Der Rollstuhl war keine Option mehr – sondern unausweichlich.

Was nach außen wie ein medizinischer Schritt klingt, bedeutete für den jungen Mann einen tiefen Bruch mit seiner Identität. Alles, was bis dahin selbstverständlich war – Bewegung, Unabhängigkeit, Freiheit – schien plötzlich in weite Ferne gerückt. Und mit dem physischen Wandel kam der psychische Zusammenbruch.

Vier Jahre Dunkelheit – und der lange Weg zurück

„Ich bin in eine tiefe Depression gefallen“, gesteht der Schauspieler. Der Verlust seiner Mobilität stürzte ihn in eine Krise, die mehrere Jahre andauerte. Rückzug, Isolation, das Gefühl, nicht mehr dazuzugehören – vier bis fünf Jahre kämpfte Tan mit dem eigenen Selbstbild, mit dem Schmerz, der Wut, der Ohnmacht.

Doch dann, so erzählt er im Interview, kam ein Lichtblick – durch einen Menschen, der seine Stärke wieder entfachte: sein Physiotherapeut. Dieser brachte ihn zum Rollstuhlbasketball, und plötzlich keimte wieder etwas auf, das längst verloren schien: Hoffnung.

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Der Sport als Rettungsanker

Basketball im Rollstuhl – was zunächst wie ein neuer körperlicher Kampf erschien, wurde zu Tan Caglars mentaler Befreiung. Auf dem Spielfeld fand er wieder Zugang zu sich selbst, zu Teamgeist, Disziplin, Begeisterung. Der Sport gab ihm Struktur, Motivation – und vor allem ein neues Ziel: nicht nur überleben, sondern leben.

Dieses Comeback führte ihn auch auf die Bühne. Als Comedian brachte er erstmals das Publikum zum Lachen – und fand dabei seine ganz eigene Sprache. Schon bald folgten Fernsehauftritte, Engagements, Moderationen – und schließlich der große Durchbruch als Schauspieler in „In aller Freundschaft“.

Dr. Ilay Demir – eine Rolle mit Symbolkraft

Heute ist Tan Caglar aus der Sachsenklinik nicht mehr wegzudenken. Als Dr. Ilay Demir spielt er nicht nur einen charismatischen Mediziner, sondern auch eine Figur mit Tiefe und Mut, die Barrieren überwindet – ganz wie er selbst.

Viele Zuschauer*innen sind überrascht, wenn sie erfahren, dass Tan im echten Leben Rollstuhlfahrer ist. Denn der gebürtige Hildesheimer hat nie darum gebeten, auf seine Behinderung reduziert zu werden. Im Gegenteil – er lebt vor, wie Inklusion funktioniert, mit Humor, Ehrlichkeit und Selbstvertrauen.

Privates Glück: Heimlich verliebt

Auch abseits der Kameras läuft es rund. Anfang 2025 zeigte sich Tan Caglar erstmals bei den Berliner Filmfestspielen an der Seite seiner neuen Partnerin – ein seltener Einblick in sein sonst sehr geschütztes Privatleben. „Wenn, dann jetzt“, erklärte er damals gegenüber der ARD-Sendung „Brisant“, als man ihn auf dem roten Teppich auf seine Beziehung ansprach.

Wer seine Partnerin ist, bleibt geheim – doch ihr Lächeln sprach Bände. Nach Jahren des Alleinseins scheint Tan endlich auch privat angekommen zu sein.

Ein Vorbild für Millionen

Tan Caglar ist heute nicht nur ein gefeierter Schauspieler, sondern auch ein Mutmacher für viele Menschen mit körperlichen Einschränkungen. Seine Geschichte zeigt, wie schwer der Weg sein kann – aber auch, wie viel Stärke in uns allen steckt.

Aus dem Schatten der Depression, aus dem Rollstuhl heraus auf die Bühne und in die Herzen des Publikums – das ist Tan Caglars Reise. Und sie ist noch lange nicht vorbei.

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