Es beginnt wie eine rührende Alltagsgeschichte: Ein alter Mann, eine liebevolle Pflegerin und ein bisschen ChaChaCha. Doch was als harmlose Zuneigung erscheint, entfacht einen Sturm aus Eifersucht, Misstrauen und emotionaler Überforderung – nicht nur auf der Station, sondern mitten im Herzen einer Familie.
August Piehl, einst vital, jetzt vom Alter gezeichnet, lebt auf, wenn Susa Müller bei ihm ist. Sie tanzt mit ihm, hört ihm zu, lacht mit ihm. Ihre Nähe ist für August nicht nur Trost – sie ist ein Funke neuer Lebensfreude. Doch als er nach einem dieser „Tänzchen“ mit heftigen Hüftschmerzen in die Sachsenklinik eingeliefert wird, ist die Magie plötzlich in Gefahr. Dr. Kathrin Globisch erkennt sofort: Eine alte Knocheninfektion ist erneut aufgeflammt. Ein längerer Klinikaufenthalt ist unausweichlich.
Während August leidet, tritt eine andere Figur auf den Plan: Ina, seine Tochter. Karrierebewusst, durchgetaktet, pragmatisch – aber mit einem wunden Punkt: dem Gefühl, ihren Vater schon lange nicht mehr richtig zu erreichen. Sie besucht ihn in der Klinik – und was sie dort sieht, erschüttert sie.
Ihr Vater, zärtlich, ja fast schwärmerisch gegenüber Susa. Seine Augen leuchten, seine Worte sind warm, liebevoll – Worte, die Ina lange nicht mehr gehört hat. In ihr keimt ein dunkler Verdacht: Ist Susa nur deshalb so freundlich, weil sie auf Augusts Erbe schielt? Hat sie ihn womöglich emotional manipuliert?
Ina beginnt zu graben, zu beobachten, zu hinterfragen. Und plötzlich steht alles im Raum: Verliebt sich ein alter Mann in seine Pflegerin? Nutzt Susa diese Gefühle aus? Und vor allem: Was bleibt für eine Tochter übrig, wenn sie glaubt, die Liebe ihres Vaters verloren zu haben?
Doch während die Familie kämpft, brodelt es auch in der Klinikleitung.
Sarah Marquardt steht unter Druck. Die Krankenkassen zahlen nicht – die Sachsenklinik rutscht in eine finanzielle Schieflage. Die einzige Hoffnung: ein positiver Prüfbericht vom Medizinischen Dienst. Und genau da kommt Dr. Sitzler ins Spiel, der neue Gutachter. Doch statt objektiver Distanz bringt dieser eine ganz andere Dynamik mit: Er verliebt sich in Dr. Kathrin Globisch.
Was folgt, ist ein stilles Drama hinter weißen Kitteln: Sarah erwartet von Kathrin, diesen „Zufall“ zum Vorteil der Klinik zu nutzen. Ihre Kollegen schauen sie an, manche wissend, andere abwartend. Der unausgesprochene Druck lastet schwer. Kathrin soll charmant, offen, ja – verführend sein?
Doch Kathrin ist nicht käuflich. Als sie Dr. Sitzler die Wahrheit über ihre Haltung sagt, kommt es zum Eklat. Der Gutachter fühlt sich bloßgestellt, benutzt, zurückgewiesen – und plötzlich steht nicht nur eine Prüfung auf dem Spiel, sondern das Renommee der Klinik.
Zwei Konflikte, zwei Welten – und doch verbunden durch das gleiche Thema: Wie weit darf man gehen, um Nähe zu gewinnen? Und wann wird Fürsorge zu Manipulation?
August zwischen Tochter und Pflegerin, Kathrin zwischen Ethik und Verantwortung. Und über allem die große Frage: Wer darf entscheiden, was Liebe, was Pflicht, was Berechnung ist?