Ein Abschied nimmt Form an: Das Vermächtnis von Frau Stockl und die Zukunft der Rosenheim-Cops

Der Satz „Es gabat a Leich“ ist längst zu einem festen Bestandteil des kollektiven deutschen Fernsehgedächtnisses avanciert, ein humorvolles, doch stets den Ernst der Lage ankündigendes Kult-Zitat, untrennbar verbunden mit einer ganz bestimmten Stimme und Präsenz: der von Sekretärin Miriam Stockl aus der ZDF-Erfolgsserie „Die Rosenheim-Cops“. Es ist daher eine Nachricht, die wie ein Blitz bei den treuen Zuschauern eingeschlagen hat, dass ausgerechnet jene Frau, die diesen ikonischen Ausruf so unnachahmlich prägte und über Jahrzehnte das Herzstück der bayerischen Krimikomödie darstellte, ihre Dienstzeit beendet: Marisa Burger, die seit 25 Jahren die Rolle der unverzichtbaren Miriam Stockl verkörpert, verlässt die Serie auf eigenen Wunsch. Diese Entscheidung, die im Frühjahr 2025 offiziell bekannt gegeben wurde, hatte sich für manche vielleicht angedeutet, für viele jedoch kam sie völlig überraschend und löste eine Welle der Betroffenheit und Spekulationen aus. Mit dem Abschluss der Dreharbeiten zur kommenden Staffel im Herbst ist der Weg für ihren Abschied bereitet, ein bittersüßer Übergang, der die Fans gleichermaßen mit Vorfreude auf die letzten Auftritte und Wehmut über das Unvermeidliche erfüllt. Die neuen Folgen, die Marisa Burger letztmals als Frau Stockl zeigen werden, beginnen ab dem 30. September 2025 in der ZDFmediathek und sind ab dem 7. Oktober 2025 wieder wöchentlich dienstags um 19:25 Uhr im linearen Fernsehen zu sehen, womit die Bühne für einen emotionalen Abschied bereitet ist.

Marisa Burger ist seit dem Jahr 2000 ein fester, ja, unverzichtbarer Bestandteil der „Rosenheim-Cops“ und ihre Rolle als Frau Stockl ging weit über die klassische Darstellung einer Büroangestellten hinaus. Sie war nie bloß „die Sekretärin“ am Empfang des Polizeipräsidiums; vielmehr entwickelte sie sich im Laufe der Jahre zum emotionalen Zentrum der Serie, zur Stimme der Vernunft und des Gewissens, die mal scharfzüngig, mal mitfühlend, mal energisch für Ordnung sorgte, wo das Chaos durch die oft skurrilen Kriminalfälle oder die eigensinnigen Kommissare drohte. Während Kommissare kamen und gingen, sich das Team ständig veränderte und neue Gesichter die bayerische Polizeistation belebten, blieb Frau Stockl eine Konstante, eine Vertraute für das Publikum und eine unverzichtbare Säule des Ensembles. Sie war für viele Zuschauerinnen und Zuschauer die eigentliche Seele der Serie, ein Ankerpunkt in einer sich wandelnden Fernsehlandschaft, deren Präsenz sowohl Humor als auch Menschlichkeit in die oftmals ernsten Kriminalfälle brachte. Ihre Fähigkeit, mit einem Blick oder einem knappen Satz die Absurdität einer Situation zu erfassen oder die Kommissare mit ihren trockenen Kommentaren zur Räson zu bringen, machte sie zu einer Ikone des deutschen Fernsehens, deren Fehlen eine Lücke hinterlassen wird, die kaum zu schließen scheint.


Die drängendste Frage, die sowohl Fans als auch die Produktionsverantwortlichen gleichermaßen beschäftigt, ist die nach der Art und Weise ihres Ausstiegs. Marisa Burger selbst bleibt diesbezüglich geheimnisvoll und verrät nur so viel: „Mit Würde.“ Diese knappe Andeutung lässt viel Raum für Spekulationen und befeuert die Diskussionen in den Fan-Foren. Wird es ein ruhiger Abschied mit Koffer und einem Neuanfang an einem fernen Ort? Oder wird es ein dramatischer, gar krimiähnlicher Ausstieg, bei dem Frau Stockl vielleicht selbst zur unerwarteten Heldin eines Falles wird? Denkbar wäre auch eine große Pensionierungsfeier, ein tränenreiches letztes „Stockl übernimmt!“ am Telefon oder gar ein Überraschungs-Twist, der die Zuschauer bis zur letzten Minute in Atem hält. Die Autoren stehen vor der anspruchsvollen Aufgabe, einen Abgang zu inszenieren, der der über Jahrzehnte aufgebauten Bedeutung und Beliebtheit dieser Figur gerecht wird und ihr ein ehrenvolles und erinnerungswürdiges Ende auf dem Bildschirm beschert.

Klar ist indes: Der Platz am Empfang des Polizeipräsidiums wird nicht lange leer bleiben, und die Spekulationen um ihre mögliche Nachfolge laufen bereits auf Hochtouren. Ein Name fällt dabei immer wieder mit bemerkenswerter Häufigkeit: Younes Tissinte. Er ist im Rosenheim-Universum kein Unbekannter, hatte er doch bereits in der Vergangenheit als der sympathische Kfz-Mechaniker Dominik Meis das Publikum für sich eingenommen und vertrat in Abwesenheit von Miriam Stockl bereits einige Male ihre Rolle am Empfang. Seine lockere, unaufgeregte und sympathische Art überzeugte das Publikum damals schon, was ihn zu einem vielversprechenden Kandidaten für die Übernahme dieser prestigeträchtigen Position macht. Doch ob er tatsächlich in die großen Fußstapfen von Marisa Burger treten wird, ist noch nicht offiziell bestätigt und bleibt Gegenstand intensiver Gerüchte. Marisa Burger selbst bleibt bezüglich eines konkreten Namens diplomatisch, doch ihr Wunsch für ihre Nachfolge ist eindeutig und zeugt von ihrer tiefen Verbundenheit mit der Serie und der Rolle: „Jemand, der mit genauso viel Freude, Enthusiasmus und Kreativität an die Sache rangeht, wie ich es in den letzten 25 Jahren gemacht habe.“ Dieser Wunsch unterstreicht, dass es nicht nur um die Besetzung einer Rolle geht, sondern um die Weiterführung eines Geistes, einer Haltung, die Frau Stockl so einzigartig machte.


Was die Fans besonders schmerzt und die Tragweite dieses Abschieds verdeutlicht: Mit Marisa Burgers Ausstieg geht nicht nur eine Rolle, sondern ein bedeutendes Stück Seriengeschichte zu Ende. „Die Rosenheim-Cops“ haben über die Jahre viele Gesichter gesehen – neue Kommissare, neue Assistenten, wechselnde Nebenrollen – doch Frau Stockl war immer da. Sie war weit mehr als nur eine Kulisse, ein Staffageelement für die eigentlichen Kriminalfälle. Sie war ein eigenständiger Charakter, eine starke Persönlichkeit, eine unverwechselbare Stimme, die dem Zuschauer Orientierung und Verlässlichkeit bot. Nun steht ein unweigerlicher Übergang bevor, der möglicherweise sogar einen umfassenden Generationswechsel innerhalb des Serienensembles einleiten könnte. Und mit ihm stellt sich die zentrale Frage, die die Zukunft der Serie maßgeblich prägen wird: Kann man jemanden wie Miriam Stockl überhaupt ersetzen, ohne die Essenz der Serie zu verlieren? Oder sollte man es gar nicht erst versuchen und stattdessen die Figur neu interpretieren oder einen völlig anderen Typus von Empfangssekretärin etablieren, um die Lücke zu füllen?

Die letzte Staffel mit Marisa Burger wird somit weit mehr als nur neue Kriminalfälle und bayerische Krimi-Gemütlichkeit liefern. Sie wird ein emotionales Kapitel schreiben, das sich der Themen Abschied, Neuanfang und der Kunst widmet, Würde mit Kultstatus zu vereinen. Es ist ein Beweis für die Langlebigkeit und die tiefen Bindungen, die langjährige Fernsehserien zu ihrem Publikum aufbauen können, wenn eine zentrale Figur, die über Jahrzehnte hinweg das Gesicht und die Seele einer Produktion verkörperte, ihren Abschied nimmt. Die Zuschauer werden Zeugen eines bedeutenden Moments in der Geschichte der „Rosenheim-Cops“, der nicht nur das Ende einer Ära markiert, sondern auch die Weichen für die zukünftige Ausrichtung der beliebten Serie stellt und mit Spannung erwartet wird, wie dieses Vermächtnis fortgeführt wird.

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