Eigentlich hätte alles ganz anders laufen sollen. Korbinian wollte seine Schwester Marie endlich einmal überraschen – mit einem richtigen Geschenk, selbst gebastelt, durchdacht, von Herzen. Kein Fläschchen Kölnisch Wasser mehr, kein Last-Minute-Gutschein. Nur noch schnell den alten Speicher entrümpeln, wie versprochen – und dann würde ihr Geburtstag perfekt.
Doch das Schicksal – und ein Einbruch beim Juwelier – hat andere Pläne.
Kaum haben sich Korbinian und Kollege Ulrich vom Gerümpel befreit, ruft das Revier. Bei einem Juwelier in der Innenstadt wurde eingebrochen – und schnell landet ein Duo auf dem Radar: Gregor und Sascha, zwei Kleinganoven mit mehr Naivität als krimineller Raffinesse. Sie werden festgenommen, als sie versuchen, eine gestohlene Uhr weiterzuverkaufen.
Fall gelöst? Von wegen.
Die beiden geben sich überrascht und erzählen eine wilde Geschichte: Ein gewisser Lansky, angeblich der wahre Übeltäter, habe ihnen die Uhr nur als Pfand überlassen – weil er bei einem Unfall ihr Auto beschädigt habe. Um Ärger mit der Polizei zu vermeiden, habe er eben die Uhr dagelassen. Alles ganz harmlos… oder doch nicht?
Korbinian ist skeptisch – aber irgendetwas an der Geschichte lässt ihn nicht los. Gegenüberstellung also. Doch anstatt den Täter zu identifizieren, behaupten Gregor und Sascha plötzlich, Lansky noch nie gesehen zu haben.
Ein krasser Rückzieher. Und der Anfang eines Spiels, das die beiden Kleinganoven rasch überfordert.
Denn sie wittern ihre große Chance. Erpressung! Wenn Lansky tatsächlich so kriminell ist, wie es scheint – dann soll er doch zahlen, damit sie schweigen. Doch was sie unterschätzen: Lansky spielt nicht. Mehrfach vorbestraft, kalt, gefährlich. Für Spielchen wie diese hat er nur eines übrig: Härte.
Als die Polizei schließlich Gregor und Sascha zu ihrer eigenen Sicherheit festnehmen will, sind sie plötzlich verschwunden. Abgetaucht. Und damit beginnt ein Rennen gegen die Zeit.
Korbinian und Ulrich setzen alles in Bewegung. Sie folgen Spuren, befragen Zeugen, tappen durch Halbwahrheiten. Und ja – sie lösen den Fall. Aber während sie Täter jagen, rutscht ihnen etwas Entscheidendes durch die Finger: Maries Geburtstag.
Sie haben’s verpasst.
Kein Kuchen, kein Lächeln, kein Geschenk. Marie, enttäuscht und verletzt, packt ihre Tasche – und fährt allein in ein Wellness-Hotel. Es ist ein stiller, fast resignierter Abschied.
Was sie nicht weiß: Ihr Bruder hatte dieses Mal wirklich an sie gedacht. Kein blöder Duft, kein letzter Rest aus dem Supermarkt. Ein handgemachtes Geschenk, etwas mit Bedeutung, mit Herz. Doch jetzt liegt es in Rosenheim. Unüberreicht. Und Korbinian? Der steht da, zwischen Akten, Uhren, leeren Versprechungen – und muss sich fragen, ob die größte Baustelle in seinem Leben nicht der Speicher war, sondern die Beziehung zu seiner Schwester.
Folge für Folge zeigt Die Rosenheim-Cops, wie nah Humor und Herzschmerz beieinanderliegen können. Dieses Mal ist der Fall nicht nur ein Krimi – sondern auch eine Erinnerung daran, wie leicht man das Wichtige im Leben aus den Augen verliert, wenn man dem Chaos des Alltags zu viel Raum gibt.
Kann Korbinian seine Schwester zurückgewinnen – oder ist dieser Fehler einer zu viel gewesen?