Ein sonniger Morgen, ein knatternder Traktor auf dem Feld – und plötzlich ein Schuss. Christian Porz, Jungbauer mit ehrgeizigen Plänen, wird mitten in der Arbeit tödlich getroffen. Was zunächst wie ein tragischer Unfall aussieht, entpuppt sich als eiskalter Mord. Die Kommissare Winter und Stadler übernehmen – und geraten mitten in ein Netz aus alten Feindschaften, unerfüllter Sehnsucht und landwirtschaftlicher Habgier.
Christian Porz hatte große Pläne. Er wollte den Hof des kinderlosen Ehepaars Jakob und Josepha Ischl übernehmen – eine Immobilie mit viel Land, Tradition und Zukunftspotenzial. Die Hofmaklerin hatte gleich sechs Interessenten vermittelt, doch Porz war den Ischls ans Herz gewachsen. Zumindest Josepha.
Denn schnell stellt sich heraus: Der junge Landwirt hatte mehr als nur ein geschäftliches Interesse an Frau Ischl. Zwischen den beiden lief eine Affäre, leidenschaftlich und heimlich – bis kurz vor seinem Tod. Hatte Porz sie verführt, um sich den Hof zu sichern? Oder war sie selbst die treibende Kraft hinter der Liaison? Und vor allem: Hat ihr Ehemann Jakob Ischl davon erfahren?
Die Ermittlungen ergeben: Die Mitbewerberin Annika Michels, eine ambitionierte Biolandwirtin, hatte bereits einen hohen Kredit aufgenommen, um den Hof zu kaufen. Doch in letzter Minute wurde ihr abgesagt – zugunsten von Christian Porz. Ein finanzieller und emotionaler Tiefschlag. Hat sie die Entscheidung nicht verkraftet? War der Mord vielleicht doch weiblich motiviert?
Doch auch der Nachbarbauer Franz Nungesser rückt in den Fokus. Seit Jahrzehnten liegt seine Familie mit den Ischls im Zwist. Die Aussicht, den Hof über Umwege doch noch zu bekommen, hatte ihn aufhorchen lassen. Hat er nun die Konkurrenz einfach aus dem Weg geräumt?
Während Winter und Stadler Puzzlestück für Puzzlestück zusammensetzen, kommt ein neuer Hinweis ans Licht: Eine Kugel aus kurzer Distanz, ein klarer Schuss in den Rücken. Das war kein Zufall, kein Jagdunfall – das war ein Mord mit persönlichem Motiv. Und der Kreis der Verdächtigen verengt sich.
Josepha Ischl wird zunehmend nervöser. Als Stadler sie mit der Affäre konfrontiert, bricht sie unter Tränen zusammen. Ja, sie habe Christian geliebt. Ja, sie habe an eine Zukunft geglaubt. Nein, ihr Mann habe davon angeblich nichts gewusst. Aber wie glaubwürdig ist das? Jakob Ischl ist schweigsam, kontrolliert – und wirkt seltsam gefasst. Hat er die Ehre seiner Familie verteidigt?
Parallel zum Kriminalfall sorgt Marie für zusätzliche Aufregung in Rosenheim. Die alljährliche Verleihung der Ehrenmünze der Stadt sorgt diesmal für Aufruhr: Statt dem beliebten Volkssänger Gunnar Mooshammer wird Dr. Frank Baumgartner, Kulturdezernent mit wenig Fanliebe, ausgezeichnet. Ein Gerücht über Baumgartners angebliche Verstrickungen mit einem Bauprojekt bringt Marie ins Schwitzen – und lässt die Verleihung fast platzen.
Am Ende führt ein kleiner, unscheinbarer Hinweis zur Lösung des Falls: Eine gelöschte SMS, ein altes Jagdgewehr, und ein Eifersuchtsmotiv, das tödlicher war als jede wirtschaftliche Gier.