Die idyllische Kulisse Oberbayerns, bekannt für ihre malerischen Landschaften und unverwechselbaren Traditionen, wird jäh von einem grausamen Verbrechen erschüttert. Ein Fall, der selbst die erfahrenen Ermittler des Polizeipräsidiums Rosenheim vor knifflige Rätsel stellt und tiefe Blicke hinter die Fassaden scheinbar unbescholtener Bürger erlaubt. Im Mittelpunkt der Ermittlungen steht der Mord an dem Antiquitätenhändler Sebastian Gangl, dessen Tod eine Kette von Enthüllungen in Gang setzt, die weit über das übliche Maß hinausgehen.
Was als ein unbeschwerter Nachmittag bayerischer Lebensart beginnen sollte, nimmt eine tragische Wendung: Marie Hofer, die Schwester des Hauptkommissars Korbinian Hofer, zusammen mit der stets gut informierten Sekretärin Miriam Stockl und Patrizia Ortmann, der attraktiven Wirtin des Times Square, hatten sich auf ein gemeinsames “Fensterln” vorbereitet. Diese alte bayerische Tradition, bei der junge Männer nachts am Fenster ihrer Angebeteten um Einlass werben, sollte für die Damen in feschen Dirndln eine heitere Erfahrung werden. Doch statt romantischer Momente fanden die drei entsetzte Frauen den leblosen Körper Sebastian Gangls, brutal ermordet, was ihre festliche Stimmung augenblicklich in blankes Entsetzen verwandelte.
Hauptkommissar Korbinian Hofer, bekannt für seine besonnene Art und seinen untrüglichen Instinkt, übernimmt die Ermittlungen. Zu seiner Überraschung und Freude wird ihm diesmal nicht wie üblich sein Münchner Kollege, sondern ein bekanntes Gesicht zur Seite gestellt: Christian Lind, ein ehemaliger Rosenheim-Cop, der für diesen speziellen Fall zurückkehrt. Die Zusammenarbeit der beiden verspricht eine interessante Dynamik, da Lind, der die Stadt und ihre Eigenheiten noch gut kennt, eine frische Perspektive in die Ermittlungen einbringt, während Hofer auf seine bewährte, unaufgeregte Herangehensweise setzt. Erste wichtige Hinweise erhalten die Kommissare von Marie Hofer, die als eine der Entdeckerinnen des Opfers wertvolle Beobachtungen gemacht hat, die der Polizei als Ausgangspunkt dienen.
Die ersten Spuren führen die Ermittler zu Franz Zeitler, einem Kragenstäbchenfabrikanten, der am Vortag eine heftige Auseinandersetzung mit dem Opfer hatte. Der Streit drehte sich um eine wertvolle Lochmann-Spieluhr. Zeitler hatte die Uhr vor einigen Wochen an Gangl und seinen Geschäftspartner Konrad Münzinger verkauft, allerdings zu einem Spottpreis, da ihm vorgegaukelt wurde, es handele sich nicht um ein Original. Die Verärgerung des Fabrikanten war immens, als er seine vermeintlich minderwertige Uhr kurze Zeit später auf einer Verkaufsmesse entdeckte – diesmal als authentisches Lochmann-Exemplar und somit zu einem ungleich höheren Preis deklariert. Diese dreiste Täuschung führte zu einem wütenden Wortgefecht zwischen Zeitler und Gangl. Die Kommissare fragen sich, ob Zeitlers Wut so groß war, dass er die Kontrolle verlor und zum Mörder wurde. Seine ersten Vernehmungen sind von einer Mischung aus Wut und Selbstgerechtigkeit geprägt, was ihn in den Augen der Ermittler äußerst verdächtig macht.
Doch die Ermittlungen nehmen eine weitere Wendung, als die Cops von Konrad Münzinger, Gangls Geschäftspartner, brisante Details über das Privatleben des Opfers erfahren. Offenbar hatte Sebastian Gangl zahlreiche Damenbekanntschaften, darunter auch die elegante Evelyn Korff. Sie hatte sich nach einer kurzen, aber intensiven Affäre von Gangl zutiefst ausgenutzt gefühlt. Gangl schien es weniger auf ihre Person, als vielmehr auf ihr Mobiliar und ihre Wertgegenstände abgesehen zu haben. Sobald er den Zuschlag für ihren Nachlass, an dem er großes Interesse zeigte, erhalten hatte, ließ er Evelyn fallen. Die Kommissare Hofer und Lind müssen sich die Frage stellen, ob diese tiefe Kränkung und das Gefühl der Ausnutzung Korff zu einem Racheakt trieben. Der Verdacht gegen sie erhärtet sich dramatisch, als am Tatort ein Pfennigabsatz gefunden wird, der ihr gehört. Dieses scheinbar eindeutige Beweisstück scheint Korff endgültig zu überführen, doch die erfahrenen Kommissare wissen, dass sich hinter vermeintlich klaren Indizien oft noch weitere Geheimnisse verbergen.
Während die Ermittlungen ihren Lauf nehmen, sorgen die üblichen Ablenkungen und Eigenheiten des Rosenheimer Polizeialltags für die gewohnt unterhaltsame Mischung. Miriam Stockl ist wie immer am Telefon die erste Ansprechpartnerin für sämtliche Gerüchte und Klatsch aus der Stadt, die sie ihren Kommissaren unverzüglich und mit großer Detailtreue präsentiert. Ihre gesammelten Informationen erweisen sich oft als unerwartet nützlich für die Aufklärung der Fälle. Polizeidirektor Gert Achtziger, der stets um die Reputation und die Effizienz seiner Dienststelle besorgt ist, drängt auf schnelle Ergebnisse und hält die Kommissare mit seinen administrativen Anliegen auf Trab. Auch Kommissar-Anwärter Michael Mohr leistet seinen Beitrag, indem er sich mit akribischer Sorgfalt um die Datenbankrecherchen und die logistischen Aspekte der Ermittlungen kümmert, selbst wenn er dabei manchmal unbeabsichtigt für komische Momente sorgt. Marie Hofer wiederum, mit ihrem untrüglichen Gespür für Menschen und ihrer direkten Art, liefert immer wieder unerwartete Einblicke, die den Kommissaren helfen, die Motive und Beziehungen der Verdächtigen besser zu verstehen. Die Cops müssen in diesem Fall tiefer graben, um die wahren Verwicklungen zu entschlüsseln, die zum Tod von Sebastian Gangl geführt haben. Ist es die gekränkte Ehre eines betrogenen Geschäftsmannes oder die tiefe Enttäuschung einer Frau, die benutzt und fallen gelassen wurde? Die Antwort liegt in den verborgenen Winkeln der bayerischen Idylle, wo scheinbar harmloses “Fensterln” tödliche Konsequenzen haben kann.
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