Carlos wachte im Krankenhaus auf, sein Kopf fühlte sich noch benommen und verwirrt an. Er öffnete die Augen, blickte sich um und sah nur die weißen Wände. Das grelle Licht der Leuchtstoffröhren ließ ihn wie in einer anderen Welt fühlen.

Ein stechender Schmerz zog sich durch seinen Körper, aber was ihn mehr beunruhigte, war das totale Vergessen über das, was in der letzten Nacht passiert war.

„Carlos, geht es dir gut?“ Die vertraute Stimme von John drang an sein Ohr, und er drehte sich um. John stand neben dem Bett, sein Gesicht war besorgt.

„Was… ist passiert?“ Carlos versuchte sich aufzurichten, doch sein Kopf drehte sich immer noch.

„Du wurdest im Mauerwerk vergiftet, aber zum Glück hat der Arzt dich rechtzeitig gerettet,“ erklärte John besorgt. „Kannst du dich an nichts erinnern?“

Carlos schüttelte den Kopf, sein Blick noch immer verschwommen. „Ich… nur, dass wir tranken und… dann… ich weiß nicht mehr.“

Während Carlos mit seinen verschwommenen Erinnerungen kämpfte, konnte John die seltsamen Ereignisse der Nacht nicht aus dem Kopf bekommen. Die Bar Mauerwerk, in der sie gewesen waren, war kein gewöhnlicher Ort. John begann, Informationen zu sammeln, und fand heraus, dass dieser Ort in der Vergangenheit mit vielen ähnlichen Skandalen in Verbindung stand – von Lebensmittelskandalen bis hin zu schweren Vorfällen mit Gästen.

Ein Gedanke kam John: Vielleicht war Carlos gezielt Opfer einer Verschwörung geworden. Es konnte nicht nur um einen harmlosen Zwischenfall gehen. Er beschloss, selbst zu ermitteln, um der Sache auf den Grund zu gehen.

John begann, mit den Angestellten und Stammgästen der Bar Mauerwerk zu sprechen. Immer mehr merkwürdige Geschichten kamen ans Licht. Einige berichteten von häufigen Auseinandersetzungen und Konflikten, doch besonders ein Gast erregte Johns Aufmerksamkeit. Ein Mann namens Viktor, der regelmäßig in die Bar kam und mit einigen der Angestellten bekannt war. Es stellte sich heraus, dass Viktor in der Vergangenheit eine ungelöste Feindschaft mit Carlos hatte.

John beschloss, Viktor zu treffen – ein schweigsamer Mann, der versuchte, den Kontakt mit anderen zu vermeiden. Als John ihm gegenüberstand, bemerkte er die Spannung in Viktors Blick.

„Mein Freund wurde vergiftet, und ich muss wissen, wer dahinter steckt,“ sagte John entschlossen.

Viktor antwortete nicht sofort, senkte dann jedoch den Blick. „Carlos… er hat mir alles genommen. Dies hier ist nicht nur persönliche Rache, es ist eine Warnung an Leute wie ihn.“

John spürte einen kalten Schauer über seinen Rücken laufen. Viktor sprach von einer schmerzhaften Vergangenheit, von der Carlos nichts wusste. Es stellte sich heraus, dass Carlos sich früher mit Viktor in einer heftigen Auseinandersetzung befunden hatte, und das war der Grund für Viktors Racheplan.

„Der Preis, den Carlos heute zahlt, ist nur der Anfang,“ fuhr Viktor fort, seine Stimme kalt. „Es gibt noch viel mehr, das auf ihn wartet.“

John erkannte, dass er nun eine viel größere Verschwörung aufgedeckt hatte. Es ging nicht nur um die Vergiftung von Carlos. Es war ein langfristiger Plan, der viele Menschen und tiefere Rachemotive umfasste.

Mit diesen Informationen gab John nicht auf. Er war fest entschlossen, alles zu tun, um seinen Freund zu schützen und den Drahtzieher hinter dieser Verschwörung zu finden, egal welche Gefahren noch auf ihn warteten. Der Kampf war nicht nur Viktors persönliche Rache, sondern ein Kampf, um die Menschen, die ihm lieb waren, vor unsichtbaren Feinden im Dunkeln zu beschützen.