Zoe hat endlich wieder Hoffnung geschöpft. Carlos, der mit seinem unerschütterlichen Optimismus wie ein Fels in der Brandung wirkt, schenkt ihr nicht nur Liebe, sondern auch den Glauben an sich selbst zurück. Seit Wochen kämpft sie um das Sorgerecht für ihre Tochter Clara – und plötzlich scheint der Himmel sich zu lichten.
Ein sicherer Job. Eine bald neue Wohnung. Ein starker Partner an ihrer Seite. Und vor allem: das Gefühl, nicht mehr allein gegen Windmühlen zu kämpfen. Das Jugendamt zeigt sich offen, fast wohlwollend. Alles spricht dafür, dass Zoe nun endlich als die stabile Mutter wahrgenommen wird, die sie ist. „Ich bin bereit“, flüstert sie Carlos zu. Und meint es auch so.
Doch der Weg zur Gerechtigkeit ist in Berlin nie gerade. Denn dann sieht Zoe etwas, das ihre neue Welt ins Wanken bringt. In einem einzigen Augenblick, in einer Szene, die mehr sagt als tausend Worte, erkennt sie: John ist ihr wieder einen Schritt voraus. Vielleicht war er das die ganze Zeit.
Er hat Beziehungen, Einfluss – und den Vorteil, in Claras Alltag präsenter zu sein. Während Zoe kämpft, plant, hofft, hat John bereits gehandelt. Der Vater, der sich stets als der Vernünftigere, der Reifere präsentiert, scheint nun auch vor dem Jugendamt zu glänzen. Und Zoe? Steht da. Mit leerem Blick. Mit gebrochener Zuversicht.
Carlos bemerkt sofort die Veränderung in ihr. „Lass dich nicht entmutigen“, sagt er. Doch es ist nicht so einfach. Denn was Zoe gesehen hat, geht tiefer. Es ist nicht nur ein Vorteil auf dem Papier – es ist ein Vorteil im Herzen des Systems.
Sie hatte sich eingeredet, dass Liebe, Engagement und Wille ausreichen würden, um das Blatt zu wenden. Doch jetzt zweifelt sie: Wird sie jemals gegen Johns perfekten Auftritt ankommen? Oder wird ihre Vergangenheit sie immer wieder einholen?
Ein Hoffnungsschimmer bleibt: Carlos. Der an ihrer Seite bleibt. Der sie auffängt. Der an sie glaubt, auch wenn sie selbst es nicht mehr kann.
Doch der Sorgerechtskampf ist noch lange nicht vorbei. Die Karten sind noch nicht endgültig verteilt.