Der Himmel über Leipzig war an diesem Tag düster, als würde er die schwere Stimmung in der Klinik widerspiegeln.
Die Nachricht von Majas plötzlichem Tod – einer engagierten Krankenschwester und geschätzten Kollegin – hatte alle zutiefst erschüttert. Jeder trug seine eigene Schuld mit sich, doch niemand fühlte diese Last so sehr wie Dr. Achim Kreuzer.
In der Trauerhalle hatten sich alle versammelt, doch Achim war noch nicht erschienen. Sarah, eine enge Kollegin, hatte ihn mehrfach angerufen, aber keine Antwort erhalten.
Als er schließlich eintrat, mit zerknittertem Anzug und einem müden Gesichtsausdruck, richteten sich alle Blicke auf ihn.
Achim nickte, konnte jedoch die Unruhe in seinen Augen nicht verbergen. Er setzte sich in die letzte Reihe, fern von den anderen, und ließ den Kopf gesenkt. Nach der Beerdigung versammelten sich die Kollegen im Besprechungsraum der Klinik. Die Atmosphäre war bedrückend, und niemand wagte, das Schweigen zu brechen, bis Dr. Heilmann mit. Wir alle wissen, dass Maja eine starke Persönlichkeit war. Aber vielleicht haben wir in den letzten Monaten nicht wirklich auf sie gehört. Achim senkte den Kopf. „Sie hat mir einmal gesagt, dass sie sich überfordert fühlt, aber ich habe ihr nur geraten, sich auszuruhen. Ich wusste nicht, dass es so schlimm war. Sarah legte ihm die Hand auf die Schulter. „Wir alle haben Fehler gemacht. Aber jetzt liegt es an uns, daraus zu lernen und sicherzustellen, dass so etwas nie wieder passiert. Nach der Besprechung kehrte Achim an seinen Schreibtisch zurück. Auf seinem Tisch lag ein Füllfederhalter, den Maja sich vor ein paar Wochen von ihm ausgeliehen hatte. Er nahm ihn in die Hand, seine Augen füllten sich mit Tränen. „Es tut mir leid, Maja,“ flüsterte er.
In den Wochen danach begann die Klinik, neue Maßnahmen einzuführen, um die psychische Gesundheit der Mitarbeiter besser zu unterstützen. Achim, der zuvor als distanziert galt, öffnete sich mehr gegenüber Kollegen und Patienten. Er trat sogar einer Selbsthilfegruppe für medizinisches Personal bei, in der er seine Geschichte teilte, in der Hoffnung, dass niemand das durchmachen müsste, was Maja erlebt hatte. In aller Freundschaft“ ist nicht nur eine Serie über den Alltag in der Medizin, sondern auch eine Mahnung, dass Freundschaft und gegenseitige Fürsorge unverzichtbar sind, um Verluste und Herausforderungen im Leben zu bewältigen.