Akob hatte in letzter Zeit nicht gut geschlafen. Seit Tagen wohnte er unter einem Dach mit seiner Familie, was nicht immer einfach war. Streitigkeiten, Sorgen um die Zukunft und der Druck, den richtigen Weg zu finden, hatten ihn aus der Bahn geworfen.
Seine Mutter Sarah Marquardt war wie immer in der Verwaltung der Sachsenklinik gefordert, während sein Vater Dr. Roland Heilmann als Chefarzt nicht nur mit seinen Patienten, sondern auch mit den Problemen seiner Familie zu kämpfen hatte. Jakob fühlte sich zunehmend eingeengt – alle schienen besser zu wissen, was gut für ihn war.
Eines Abends, nach einem weiteren hitzigen Familiengespräch, sprach Roland mit Jakob:
„Wie wäre es mit einem Praktikum im Labor? Das könnte dir gefallen, und du könntest herausfinden, ob die Arbeit im medizinischen Bereich etwas für dich ist.“
Jakob schüttelte den Kopf. „Papa, lass mal. Ich will nicht auch noch in euren Familienbetrieb einsteigen. Das ist nichts für mich.“
Seine Großmutter Charlotte mischte sich ein: „Ein Praktikum ist doch eine gute Möglichkeit, etwas Neues auszuprobieren. Vielleicht findest du dabei deine Berufung.“
Aber Jakob hatte andere Pläne. In den letzten Tagen hatte er sich zunehmend für die Natur interessiert. „Ich möchte ein Praktikum in einem Forstbetrieb machen“, erklärte er. „Die Arbeit im Wald, das Leben im Einklang mit der Natur – das reizt mich.“
Sein Vater war skeptisch. „Und was willst du da machen? Kontakte zu Eichhörnchen knüpfen?“
Doch Jakob blieb standhaft: „Das ist besser, als etwas zu tun, was mir gar nicht liegt.“