Wenn der Vorhang fällt und der Applaus verklingt, bleibt nur der Mensch dahinter – und bei Iris Mareike Steen ist dieser Mensch verletzlich, ehrlich und zutiefst berührend. In einem sehr persönlichen Bargeflüster-Interview lässt die beliebte GZSZ-Darstellerin ihre Fassade fallen und gewährt einen seltenen Einblick in ihre verletzliche Seele – mit einer Beichte, die nicht nur schockiert, sondern auch inspiriert.
Schon zu Beginn spürt man: Etwas ist anders. Ihre Stimme kratzt leicht, sie wirkt angeschlagen, nicht nur körperlich – auch emotional. „Ich bin ein bisschen angeschlagen, deswegen heute kein Alkohol, nur Wasser mit Vitaminen“, sagt sie mit einem Lächeln, das mehr verbirgt, als es preisgibt.
Trennung im Drehbuch – und im Herzen?
Die erste emotionale Bombe platzt, als sie über das Serien-Aus der Beziehung von Lilly und Nihat spricht – ein Schock für viele GZSZ-Fans. Auch für sie? „Natürlich ist Wehmut dabei. Wir verstehen uns blind – vor und hinter der Kamera.“ Doch zugleich erkennt sie die Chancen: „Es ist auch schön, neue Geschichten zu erzählen.“ Zwischen den Zeilen klingt mehr mit – vielleicht sogar eine persönliche Erfahrung mit dem Ende einer Verbindung?
Die wahre Tragödie liegt in der Kindheit
Doch was Iris wirklich bewegt, liegt tiefer: Die Angst vor dem Verlust. Und diese kommt nicht aus dem Nichts. „Ich habe meinen Vater sehr früh verloren – da war ich sechs.“ Worte, die wie ein Schlag ins Herz wirken. Wer so früh mit dem Tod konfrontiert wird, trägt diese Wunde für immer. „Als kleines Kind versteht man nicht, dass jemand nie wiederkommt.“
Seitdem hat sie sie nie losgelassen – die Verlustangst. Und sie hat sie geprägt. „Ich wurde mal gefragt, was meine größte Angst ist – das ist definitiv Verlust.“
Und dann kam der zweite Schlag des Lebens: Der Tod ihrer Mutter. „Sie war der wichtigste Mensch in meinem Leben – sie wird es immer bleiben.“ Ihre Stimme zittert. Ihre Augen sprechen Bände. „Sie hat mir beigebracht, immer zum Licht zu schauen – selbst wenn alles zu viel war.“
Der Schmerz über ihren Tod sei wie eine Welle – mal ruhiger, mal gewaltig. „Man denkt, es ist vorbei – und dann trifft es dich, als wäre es gerade erst passiert.“
Diese Angst geht nie ganz – auch nicht in der Liebe
Heute ist Iris verheiratet – doch selbst in dieser Liebe ist sie nicht frei von Angst. „Natürlich habe ich Angst, meinen Mann zu verlieren.“ Aber sie kämpft dagegen an – mit Achtsamkeit, Nähe, kleinen Gesten. „Ich will nie im Streit auseinandergehen – ich sage immer: Ich liebe dich, gib mir einen Kuss.“
Das ist ihre Art, der Angst ein Zuhause zu geben, sie nicht zu verdrängen, sondern zu zähmen. „Wenn man sie verdrängt, kommt sie mit voller Wucht zurück.“ Ein bildhafter Vergleich, der bleibt: „Wenn man Emotionen in den Keller sperrt, drängen sie irgendwann auf die Bühne – mit aller Macht.“
Therapie, Tools, Gespräche – wie sie lernt, mit Angst zu leben
Doch sie ist nicht nur offen über ihre Angst – sie spricht auch über Wege, mit ihr umzugehen. „Ich habe schon in der Jugend Therapie gemacht. Ich kann das jedem empfehlen.“ Auch heute noch sucht sie sich „Tools“ – Bücher, Gespräche, Reflexion. Eine Mischung aus Selbsthilfe und Unterstützung, die sie stark macht.
Ihre Botschaft an ihr jüngeres Ich – und an uns alle
In den letzten Sekunden des Interviews wird es fast philosophisch – und zugleich universell. „Was ich meinem jüngeren Ich sagen würde? Und allen anderen auch? – Trau dich!“
Ein Ausruf – kein Flüstern. Eine mutige Botschaft, aus tiefstem Herzen.