Mord im Reisebus – Als ein Gelehrter stirbt, wird Miriam Stockl zur unfreiwilligen Zeugin
Es sollte eine entspannte Reise werden – ein Wochenendausflug nach Paris, um alte Freundinnen wiederzusehen, dem Alltag zu entfliehen, dem bayerischen Trubel zu entkommen. Doch für Miriam Stockl endet die geplante Reise schon, bevor sie beginnen kann – und das im wahrsten Sinne des Wortes tödlich.
Denn „es gabat a Leich“ – und zwar mitten im Reisebus der Firma Rottaler, genau dem Bus, in dem Frau Stockl bereits ihr Gepäck verstaut hatte. Der Tote: Dr. Ansgar Rittner, ein angesehener, wenn auch streitbarer Experte für antiquarische Bücher. Die Kommissare Hansen und Aubinger übernehmen die Ermittlungen – und schnell wird klar: Dieser Fall ist weit mehr als ein tragischer Zufall. Es war Mord.
Rittner war nicht allein unterwegs. Gemeinsam mit seiner Frau Claudia, dem Kulturverein Rosenheim und dem charmanten Weinexperten Christian Frehling nahm er an einer Kunstreise durch die Toskana teil. Offiziell drehte sich alles um Kultur, Kunst und Genuss. Doch hinter den Kulissen brodelte es – und das nicht nur im Weinkeller.
Die Umstände des Todes werfen brisante Fragen auf: Dr. Rittner wurde in der Nacht vor der Rückfahrt mit einer Überdosis Schlaftabletten aus dem Leben gerissen. Jemand hatte Zugang zu seinen Medikamenten – und kannte seine Gewohnheiten. Dass er ein schwieriger Zeitgenosse war, macht die Liste der Verdächtigen nicht kürzer.
An erster Stelle: seine Ehefrau Claudia. Sie beerbt nicht nur sein umfangreiches Vermögen, sondern hatte auch sichtlich genug von den Eskapaden ihres Mannes. Der Verdacht wird brisanter, als sich herausstellt, dass sie eine heimliche Affäre mit Christian Frehling hatte – ausgerechnet dem Weinexperten, der Dr. Rittner schon während der Reise ein Dorn im Auge war.
Auch die Reiseleiterin Agnes Rottaler gerät ins Visier der Ermittler. Dr. Rittner hatte sich mehrfach öffentlich über die Organisation beschwert, den Ablauf kritisiert und sogar angedeutet, eine offizielle Beschwerde beim Kulturamt einzureichen. Für Agnes und ihren Mann Georg stand damit nicht nur ihr Ruf, sondern auch die wirtschaftliche Zukunft ihrer Reiseagentur auf dem Spiel. Hat sie sich den Querulanten auf ihre Weise „vom Hals geschafft“?
Zwischen all diesen Verdächtigen sitzt Miriam Stockl fest – buchstäblich. Ihr Koffer befindet sich noch immer im Bus, der nun als Tatort beschlagnahmt wurde. Die Reise nach Paris? In weiter Ferne. Doch statt zu verzweifeln, mischt sie sich – wie so oft – ungewollt, aber umso energischer in die Ermittlungen ein. Ihre Beobachtungen, ihre unnachahmliche Art, Menschen aus der Reserve zu locken, führen die Kommissare auf eine neue Spur.
Denn während alle Augen auf die große Erbschaft, auf Eifersucht und Rachsucht gerichtet sind, offenbart sich ein entscheidender Hinweis: ein zerknitterter Fahrplan, ein verschwundenes Weinglas – und eine kleine Geste zwischen zwei vermeintlich unbeteiligten Mitreisenden, die plötzlich alles verändern.
Schlussendlich gelingt es den Cops, das Netz aus Lügen, Eifersucht und wirtschaftlichem Druck zu entwirren. Die Wahrheit kommt ans Licht – und sie ist ebenso bitter wie überraschend.
Und Miriam? Sie bekommt ihren Koffer zurück – doch ob sie es noch rechtzeitig nach Paris schafft, bleibt fraglich. Vielleicht ist das Leben in Rosenheim eben doch spannender als jeder Ausflug ins Ausland.