Es war der stille Rückzug einer Ikone – und gleichzeitig der Beginn eines der schwersten Kapitel im Leben einer Frau, die Millionen Zuschauer über Jahrzehnte begeistert hat. Uta Schorn, bekannt aus DDR-Klassikern wie „Wunschbriefkasten“ und als unverkennbare Chefsekretärin Barbara Grigoleit in der ARD-Erfolgsserie „In aller Freundschaft“, ist zurück – nicht auf der Leinwand, sondern im Herzen der Menschen, die um sie bangen, hoffen und sie niemals vergessen haben.
Nach außen hin war es lange ruhig geworden um die Schauspielerin, die einst zur festen Größe im deutschen Fernsehen gehörte. Seit dem Herbst 2023 hatte sie sich komplett aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Der Grund? Ein medizinischer Schicksalsschlag, der wie ein Schatten über ihrem bewegten Leben lag: Ein Schlaganfall hatte sie aus dem Alltag gerissen – und das nur wenige Jahre nach einer bereits überstandenen Krebserkrankung.
Dabei hatte Uta Schorn noch 2021 in ihrer Biografie „Und wenn ich nüscht kann, bellen kann ich“ mit berührender Offenheit über ihren Kampf gegen Brustkrebs gesprochen – ein mutiger Schritt, der zeigte, wie viel Stärke in dieser Frau steckt. Doch das Schicksal ließ ihr keine Pause. Gerade als sie in Lubmin auf einer Lesereise war, wurde ihr während der Rückfahrt plötzlich übel. Was zunächst nach einem leichten Unwohlsein klang, entpuppte sich als ein folgenschweres Ereignis: Uta erlitt einen Schlaganfall – ein Notfall, der sie in die Universitätsklinik Greifswald brachte.
Die Nachricht traf nicht nur Kolleginnen und Kollegen hart, sondern erschütterte auch ihre treuen Fans. Besonders eine Freundin ließ sie nie im Stich: Heidi Weigelt, selbst ein DDR-Fernsehstar, begleitete Schorn nicht nur über Jahrzehnte hinweg im Beruf, sondern auch im Leben. Die beiden teilten gemeinsame Reisen, Auftritte, Gespräche – und nun auch ein Schicksal, das sie enger denn je zusammenschweißte.
Heidi Weigelt, inzwischen 80 Jahre alt, wohnt selbst in einer Seniorenresidenz im Südosten Berlins – ein Ort, der auch Uta Schorn verzaubert hatte. Noch im selben Jahr wollte sie ihr Haus verkaufen und ebenfalls dorthin ziehen. „Weil sie wusste, wie schön es dort ist“, wie Weigelt in der MDR-Talkshow „Riverboat“ erzählte. Doch das Glück war nur von kurzer Dauer: Nur sechs Wochen nach dem Umzug schlug das Schicksal erbarmungslos zu. Uta wurde schwer krank – und verschwand aus der Öffentlichkeit.
Doch selbst in der Dunkelheit gibt es Lichtblicke. Weigelt berichtet, dass ihre Freundin mittlerweile Fortschritte macht. Kleine, aber bedeutende Schritte. Zwar ist sie noch nicht bereit für große Reisen – die gemeinsame Geburtstagsreise nach Bora Bora musste Heidi allein antreten –, doch es gibt Hoffnung. „Wir können schon wieder zusammen Eis essen gehen“, sagt sie mit einem Lächeln, das zwischen den Zeilen von tiefer Erleichterung erzählt.
Diese alltäglichen Momente sind es, die zeigen, wie hart Uta Schorn kämpft – gegen ihren geschwächten Körper, gegen die Unsichtbarkeit, die Krankheit mit sich bringt, und gegen das Vergessen. Sie arbeitet an ihrer Genesung, Tag für Tag. Eine Chemotherapie gehört nun ebenfalls zu diesem schweren Weg, denn der Brustkrebs, den sie einst besiegt glaubte, hat sich möglicherweise erneut bemerkbar gemacht. Es ist eine stille Schlacht, weit entfernt von Scheinwerfern und Applaus – und doch eine der mutigsten, die eine Schauspielerin je geführt hat.
Was viele nicht wissen: Uta Schorn war nie eine, die sich zur Ruhe setzte. Selbst nach dem Serienausstieg 2014 bei „In aller Freundschaft“ war sie aktiv, kreativ, neugierig auf das Leben. Ihre Memoiren zeugen von Humor, Widerstandskraft und Selbstironie – und auch davon, wie tief sie mit ihrer Rolle in der „Sachsenklinik“ verbunden war. Fans erinnern sich noch heute liebevoll an die warmherzige, resolute Barbara Grigoleit – eine Figur, die viel von Uta selbst trug.
Und genau deshalb ist es auch mehr als eine persönliche Geschichte. Es ist eine Geschichte über das Altern, über Krankheit, über Freundschaft – aber auch über Hoffnung. Denn obwohl Uta Schorn momentan nicht vor der Kamera steht, ist sie in den Gedanken vieler Menschen präsenter denn je.
Die Frage, die sich nun stellt: Wird sie je wieder zurückkehren? Werden wir die „Sachsenklinik“-Legende noch einmal auf dem Bildschirm sehen – vielleicht für einen besonderen Abschiedsauftritt? Oder wird ihre Geschichte nun außerhalb des Rampenlichts weitergeschrieben, getragen von den Erinnerungen, die sie hinterlassen hat?
Fakt ist: Die Geschichte von Uta Schorn ist noch lange nicht zu Ende erzählt. Ihre Entschlossenheit, ihre Freundschaft zu Heidi Weigelt, ihr Kampf gegen den Krebs, ihre Schritte nach dem Schlaganfall – all das macht sie zu einer Figur, die auch abseits der Serienwelt bewegt. Und vielleicht ist es gerade diese neue, verletzliche Seite, die sie menschlicher denn je macht.
Für Fans von „In aller Freundschaft“ bedeutet das alles: innehalten, zurückblicken – und hoffen. Denn manchmal sind es nicht die großen Auftritte, die berühren. Sondern die kleinen, ehrlichen Momente. Ein Eis auf einer Parkbank. Ein Anruf von einer Freundin. Ein stilles Lächeln im Spiegel.
Uta Schorn kämpft – gegen die Jahrhundertkrankheit Krebs, gegen den Verlust ihrer alten Stärke. Aber sie kämpft nicht allein. Sie hat eine Freundin, eine Gemeinschaft und Tausende Herzen, die für sie schlagen. Und manchmal ist das alles, was man braucht, um nicht aufzugeben.