Doch während Chris auf eine Unterschrift wartet, die sein Leben verändern soll, läuft die Zeit gegen ihn. In seinem Innersten tobt ein Sturm. Die Sehnsucht nach einer Familie prallt auf die Angst, wieder enttäuscht zu werden. Denn wie soll er Klara bedingungslos lieben, wenn er jeden Tag daran erinnert wird, dass ein anderer Mann sie gezeugt hat?
Gleichzeitig kämpft Linda mit ihrer eigenen Schuld. Sie hat viel zu lange geschwiegen – zu lange gezögert, Chris die Wahrheit zu sagen. Jetzt weiß sie: Jede Entscheidung hat Konsequenzen. Und ihre könnte darüber entscheiden, ob ihre Tochter ein stabiles Zuhause bekommt – oder zwischen den Fronten zerrieben wird.
Derweil scheint das Dorf seinen Atem anzuhalten. Die einen stecken in Hochzeitsvorbereitungen – voller Hoffnung. Die anderen spüren, dass unter der Oberfläche etwas gärt.
Denn eines ist klar: In Wiesenkirchen ist nichts je wirklich vorbei.
Und dann gibt es noch die andere Front: Max und Basti.
Max versucht, sich mit Alltag abzulenken. Er kocht Kaffee für Freunde, macht Witze – doch sein Blick bleibt leer. Der Platz an Bastis Seite ist plötzlich frei.
„Vielleicht war ich kein guter Vater“, murmelt er.
Aber seine Freunde lassen ihn nicht allein. Sie bringen Brötchen, Lachen – und die Hoffnung, dass Entfernung nicht gleich Trennung bedeutet.
Doch was ist mit Basti? Wird die Reise durch Europa ihn verändern? Wird er zurückkommen – und wenn ja, als wer?
Die Zeit wird es zeigen.
Zurück bei Chris und seiner Verlobten schwingt zwischen jeder noch so kleinen Geste die Angst mit, dass alles auseinanderbrechen könnte.
Und gerade als man glaubt, dass sich vielleicht doch alles zum Guten wendet, taucht ein Brief auf – geheimnisvoll, womöglich entscheidend.
Ein neuer Adoptionsantrag. Diesmal doppelt abgesichert.
„Ich will einfach, dass sie ein Rückzieher unmöglich machen kann“, sagt Chris.
Denn Klara braucht Sicherheit. Und Chris will ihr diese Sicherheit geben – mit oder ohne biologischen Hintergrund.
Er ist bereit, für dieses Kind zu kämpfen – gegen Zweifel, gegen Widerstand, gegen sich selbst.
Linda spürt das. Ihre Lippen zittern, als sie den Antrag in Händen hält. Sie sagt nichts – und das Schweigen schreit lauter als jedes Wort.
Wird sie sich dem Gefühl beugen – oder der Vernunft?
Währenddessen rückt der Hochzeitstag näher. Die Kirche ist gebucht. Die Einladungen verschickt. Doch über allem liegt ein Schatten: der Schatten der Vergangenheit, der wie eine Wolke über dem schönsten Tag ihres Lebens hängt.
Wird der Vater der Braut in letzter Sekunde auftauchen?
Oder bleibt der Platz neben ihr leer – für immer?
„Ich will ihn nicht da haben“, sagt sie trotzig.
„Aber du hast geweint, als du den Text gesprochen hast“, flüstert Chris.
Und damit ist klar: Hinter dem Schmerz steckt Liebe. Hinter dem Zorn steckt Sehnsucht.
Denn wer nichts mehr fühlt, der weint nicht mehr.