Schmidti war noch nie ein Mann der subtilen Zweifel – wenn etwas in seinem Inneren Alarm schlägt, hört er hin. Und dieses Mal ist es Indira, seine Freundin, die plötzlich nicht mehr so durchschaubar wirkt wie sonst. Seit Peggy von ihrer Wärterin Steffi erzählt hat, ist Schmidti misstrauisch. Zu viele Zufälle. Zu viel, was nicht passt. Und ausgerechnet Indira soll eine Verbindung zu genau dieser Steffi haben?
Die ersten Fragen stellte er sich noch im Stillen. Vielleicht übertrieb er. Vielleicht war es einfach seine Fantasie. Aber das flaue Gefühl ließ ihn nicht los. Als Peggy sich nach ihrer Entlassung immer wieder kryptisch zu Steffi äußerte – mal positiv, mal irritiert – verstärkte sich in Schmidti das Bedürfnis, der Wahrheit auf den Grund zu gehen. Und wenn Indira wirklich nichts zu verbergen hatte, dann würde sie sicher nichts gegen ein Treffen mit Steffi haben… oder?
Vorsichtig, aber bestimmt spricht er sie darauf an. Kein Vorwurf, keine Konfrontation – nur der Wunsch nach Klarheit. Indira zögert, lächelt nervös, verspricht aber schließlich, das Treffen zu arrangieren. Für Schmidti ein Hoffnungsschimmer: Vielleicht hat er sich wirklich verrannt, vielleicht war seine Eifersucht nur eine Projektion.
Doch dann kommt die Absage. Kurzfristig. Ohne klare Begründung. Indira habe Steffi nicht erreichen können, sagt sie. Ihre Stimme klingt gehetzt. Ihre Augen weichen seinen aus. Und plötzlich ist das flaue Gefühl wieder da – stärker als zuvor. Schmidti versucht sich einzureden, dass er ihr glauben sollte. Dass Liebe Vertrauen bedeutet. Doch der Zweifel ist nun nicht mehr zu stoppen.
Er zieht sich zurück, denkt nach, wägt ab. Und wird wütend. Nicht auf sie – sondern auf sich selbst. Weil er in Erwägung zieht, dass alles ein Spiel war. Weil er sich in eine Frau verliebt hat, der er nicht mehr blind vertrauen kann. Und weil sein Herz sich trotzdem weigert, loszulassen.
Doch während er in seinem eigenen Kopf gefangen ist, passiert etwas Unerwartetes: Indira kommt auf ihn zu. Kein defensiver Ton, kein Versteckspiel. Sie schaut ihm in die Augen, erklärt ruhig, dass sie sich überfordert gefühlt habe. Dass Steffi ihr ebenfalls widersprüchliche Signale gesendet habe. Und dass sie selbst erst herausfinden musste, was sie fühlt – und wem sie trauen kann.
Ihre Worte sind leise. Aber ehrlich. Und genau das bringt Schmidti aus dem Konzept. Inmitten all seiner Zweifel, Vorwürfe und Gedankenspiralen steht da plötzlich die Wahrheit: Indira war überfordert – aber nicht hinterlistig. Und er? Hat sich von seinen Ängsten leiten lassen.
In einem stillen Moment zwischen zwei Blicken atmet er tief durch. Dann nimmt er ihre Hand. Ein stilles Zeichen der Versöhnung – ohne große Worte. Noch nicht. Denn Vertrauen ist kein Schalter, den man umlegt. Es ist ein Weg, den man gemeinsam geht. Auch wenn er manchmal durch Dunkelheit führt.
Was meint ihr: Ist Schmidtis Misstrauen verständlich – oder hat er Indira zu Unrecht verletzt?