In Berlin – Tag & Nacht wird der Traum von einer neuen Zukunft zur tickenden Zeitbombe. Karim und Elias stehen am Wendepunkt – doch während der eine an ehrliche Wege glaubt, nimmt der andere einen gefährlichen Umweg. Was als Hoffnung beginnt, endet in Angst, Verrat und einem Moment, der alles verändern könnte.
Karim ist voller Euphorie: Er will Elias helfen, seine leiblichen Eltern auf den Philippinen zu finden. Sein Plan ist simpel – und gleichzeitig ein echtes Herzensprojekt. Er will mit ehrlicher Arbeit Geld verdienen, Tag für Tag schuften, um gemeinsam mit Elias eine Reise anzutreten, die sein Leben verändern könnte. Karim glaubt an den richtigen Weg – ohne Tricks, ohne Abkürzungen, ohne Risiko.
Doch Elias sieht das anders.
Die Sehnsucht nach seiner Herkunft ist zu groß. Und das Vertrauen, dass der ehrliche Weg zum Ziel führt, schwindet mit jedem Tag. Elias wird ungeduldig. In seinem Innersten tobt ein Sturm: Wer bin ich? Woher komme ich? Warum wurde ich zurückgelassen? Fragen, die ihn seit Jahren verfolgen – und jetzt endlich beantwortet werden sollen.
Als Karim ihm freudestrahlend erzählt, dass es vielleicht noch Wochen oder Monate dauern könnte, bis genug Geld zusammenkommt, zieht sich Elias zurück. Doch was er im Verborgenen plant, hat nichts mit Hoffnung zu tun – sondern mit dunkler Vergangenheit.
Heimlich kontaktiert Elias seine alten Gangsterfreunde.
Die Stimmen, die er eigentlich hinter sich lassen wollte. Männer, die gefährlich sind – und verlockend. Sie bieten ihm einen Job an. Einen Coup. Schnell verdientes Geld, ein einziger riskanter Einsatz – und dafür genug, um die Reise sofort zu finanzieren. Elias zögert nur kurz. Der Schmerz in seiner Brust ist größer als die Angst.
Karim bemerkt nichts – bis es fast zu spät ist.
Der Tag des Coups ist gekommen. Elias steht vor einem Lagerhaus. Dunkle Schemen, schnelle Worte, klare Befehle. Doch als er das Werkzeug in die Hand nehmen soll, zittert sie. Seine Gedanken rasen: Was, wenn Karim es erfährt? Was, wenn ich erwischt werde?
In letzter Sekunde will Elias aussteigen.
Doch so einfach ist das nicht.
Einer der Gangster, ein alter Bekannter namens Rafi, packt ihn am Kragen. „Wenn du jetzt aussteigst, bist du tot, Elias.“ Die Worte brennen sich in seine Seele. Es gibt kein Zurück. Kein Mitleid. Kein Aufschub. Doch Elias flieht – rennt einfach los, durch die Dunkelheit, mit pochendem Herzen. Ein Schuss fällt. Und dann Stille.
Währenddessen bemerkt Karim, dass Elias verschwunden ist. Panisch sucht er ihn – und findet ihn schließlich zitternd hinter einem Müllcontainer, mit zerkratztem Gesicht und tränenverquollenen Augen. Es ist das erste Mal, dass Elias zusammenbricht. Kein Schutzpanzer, kein Stolz. Nur ein junger Mann, der zu viel wollte und zu wenig wusste.
Karim ist schockiert. Wütend. Verletzt. Doch auch erleichtert, dass Elias lebt. In einer der bewegendsten Szenen der Woche hält er Elias im Arm und flüstert nur: „Du bist nicht allein. Wir finden deine Familie. Aber nicht so.“
Ob Elias aus dem Fehler lernt? Ob die Gang ihn in Ruhe lässt? Und ob die Reise zu den Philippinen je stattfinden kann?